Wann Access nutzen - und wann nicht?
Bevor man ein Projekt in Microsoft Access realisiert, sollte man
prüfen, ob Access dafür geeignet ist.
Mit Kanonen auf Spatzen schießen?
Vielleicht reicht ja eine Tabellenkalkulation. Die Möglichkeiten, die Microsoft
Excel mit Filtern für Listen bietet, sind vielen Anwendern nicht bekannt.
Wenn eine oder mehrere der folgenden Bedingungen zutreffen, ist eine
Tabellenkalkulation allerdings nicht mehr zu empfehlen:
- Ein einzelnes Tabellenblatt genügt nicht (mehr), um den komplexen Sachverhalt
zusammenhängend darzustellen. Bei der Verteilung der Daten auf mehrere
Tabellenblätter sind Informationen aber nicht mehr vollständig darstellbar.
- Häufige Verwendung von Matrixfunktionen, z. B.
SVerweis()
.
- Die Tabelle ist sehr umfangreich und unübersichtlich geworden.
- Der Tabelle müssen regelmäßig (z. B. monatlich) neue Spalten angefügt werden.
- Es sind Tausende von Datensätzen (Zeilen) zu erwarten
- Die Anwendung soll vielen Anwendern zur Verfügung stehen. Die Anmeldeprozeduren
von Excel sind dafür aber nicht ausreichend bzw. komfortabel genug.
- Für eine vernünftige Benutzerführung sollen komplexe Formulare eingesetzt werden.
- Die Anwendung benötigt Auswertungen, die auch „stilistisch gut“ ausgedruckt werden sollen.
Nach einer sehr persönlichen Richtlinie ist Excel geeignet, solange man alle
Daten eines Tabellenblattes auf dem Bildschirm sieht. Nur Listen sollte man nach
unten, aber nicht zur Seite scrollen müssen.
Den Mississippi mit einem Löschblatt trockenlegen?
Microsoft Access sind auch Grenzen gesetzt. Wer das erste Mal mit einer
Datenbankanwendung zu tun hat, neigt unter Umständen dazu, Microsoft Access zu
überschätzen. Umgekehrt wird Microsoft Access übrigens von professionellen
Datenbankprogrammierern auch immer wieder unterschätzt. Sie übersehen
zumeist, dass Access eine Lücke schließt, die zwischen Tabellenkalkulationen und
ganz großen Datenbankanwendungen liegt.
Unter bestimmten Voraussetzungen sollte Access bestenfalls noch als Frontend
eingesetzt werden, z. B.:
- Normalerweise ist stets mehr als eine bestimmte Anzahl Benutzer
gleichzeitig angemeldet. Je komplexer die Anwendung und je mehr
Netzwerktraffic, desto kleiner sollte die Anzahl gleichzeitiger Zugriffe
sein; auch eine allereinfachste Anwendung sollte nicht mehr als ca. 50
gleichzeitige Benutzer haben.
- Es ist sehr wahrscheinlich, dass mindestens eine der Tabellen größer als 2GB wird.
Auch dann kann Access aber durchaus noch als Frontend, also Benutzeroberfläche,
sinnvoll sein.
Ins Schwarze getroffen
Die folgenden Punkte geben Hinweise, wann der Einsatz von Microsoft Access
ideal ist:
- Microsoft Access ist beim Benutzer schon vorhanden.
- Die Anwendung soll auf einem einzelnen Rechner oder einem sehr kleinen
Netzwerk laufen.
- Es werden nur einige (hundert)tausend Datensätze anfallen.